Die Schlacht am Blutberg
(Gilaner VS Zwerge)

 

 

Obgleich sich Zwerge und Gilaner in vielerlei Hinsicht ähneln, wie ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und dem hohen Verständnis von Ehre und Freundschaft, so gibt es auch sehr viele Unterschiede die manchmal auch in bewaffneten Konflikten ausarten. So gelten die Zwerge und Gilaner allgemein als Verbündete, allerdings ist dieses Bündnis längst nicht so stabil wie es sein sollte. Das liegt hauptsächlich an der Organisation der Zwerge selbst. Zwerge leben in Klans und diese bekämpfen sich untereinander um sich für zukünftige Kriege „fit zu halten“. Jeder Klan ist zudem ein eigenes kleines Königreich für sich, und wenn ein Klan sich mit den Gilanern verbünden würde, gilt dass nicht automatisch auch für andere Klans, es sei denn der Donnerkönig befiehlt es so.
Hinzu kommen die Klans die noch von Drachen beherscht werden, ein nicht zu unterschätzender Anteil, die weder den Zwergen noch den Gilanern sonderlich  zugetan sind. So kam es zu der Schlacht am Blutberg. Die Menschenfürstin Jene Falter von Schimmelsburg hatte von dem enormen Reichtum des Goldblatt-Klans gehört. Dieser Klan war meisterhaft im Umgang mit Gold und dies war auch seine bevorzugte Handelsware. Da der Goldblatt-Klan nach Falters Recherchen keinerlei Bündnisse mit anderen Klans pflegte dachte sie, sie hätte leichtes Spiel und könnte mit ihrer Armee reinmarschieren, möglichst viel Gold einstecken und wieder verschwinden. Doch wie immer leisteten die Zwerge erbitterten Widerstand und verteidigten ihre Berge derart hartnäckig, dass lange Zeit keine Verschiebungen der Grenzen stattfanden. Bald schon kamen zu Falters Streitmacht Söldner und anderes Gesindel hinzu, die auch einen Teil vom Gold haben wollten. Falter duldete diese goldgierigen Krieger, da sie hoffte sie würden die Entscheidung bringen. Und tatsächlich, von der Goldgier beflügelt preschten die Söldnerarmeen durch die Verteidigunglinie der Zwerge – nur um danach in eine zweite Linie zu rennen. Denn der Goldblatt-Klan hatte durchaus Verbündete, allerdings lagen diese Bündnisse derart weit in der Vergangenheit, dass sich kein Mensch mehr daran erinnern konnte. Selbst die Bücher, die dies festhielten waren allesamt schon verstaubt und vergilbt.

Dennoch erinnerten sich die Zwerge noch daran und bald hatte Falter es mit fünf anstatt nur einem Klan zu tun : Der Eisenschild-Klan, Der Rundbauch-Klan, Der Grummelbart-Klan und der Grünbart-Klan eilten dem Goldblatt-Klan zu Hilfe. Falter war in einer verzweifelten Lage und musste sich zurückziehen um sich neu zu formieren. Gleichzeitig berichtete sie dem König von Acker, die Zwerge planten eine Invasion auf das Königreich!

Der damalige König von Acker, Jurgen Mauerguck, war paranoid und deshalb rief er gleich zum Krieg auf ohne die Motive der Fürstin zu hinterfragen. Alsbald entstand ein Krieg zwischen Acker und den fünf Klans der sich über Jahre hinzog. Der Kaiser selbst missbiligte dieses und versuchte die Streithähne zu trennen. Allerdings waren diese derart verbissen und entschlossen, dass jegliche Friedenstreffen in wilden Handgemengen endeten.

Der Irrsinn gipfelte schließlich in der Schlacht am Blutberg, als sich die Gilaner unter der Führung von Jurgen Mauerguck und die Zwerge unter der Führung vom König des Eisenschild-Klans, Bolgor Bebenstampfer, trafen. Die Menschen setzen auf leichte Infanterie um die standhaften Zwerge in die Flanken zu fallen und um sie mit Pfeil und Bogen aus der Ferne zu fällen. Denn die Zwerge kämpften seit jeher in dichtgedrängten Formationen mit schwergepanzerten Kriegern. Wenn einer fiel, geriet die ganze Formation ins Wanken.

Allerdings stellte sich heraus das die Flankenangriffe der Gilaner kaum etwas brachten, da die Zwerge sich nach allen Seiten verteidigen konnten. Selbst die Reiterei von König Mauerguck konnte die dichtgedrängten, massigen Panzerlegionen nicht niederreiten. Die Zwerge schritten stur voran und verteilten tödliche Hiebe nach links, rechts, vorn und hinten.
Mauerguck wurde nervös und beschloss die Katapulte abzufeuern, denn einem tonnenschweren Steinbrocken konnten auch die Rüstungen der Zwerge nicht einfach so abschütteln. Als der erste Brocken inmitten eines Regiments Zwergenkrieger explodierte, flogen diese nur so durch die Luft und der Rest wurde von der Überzahlt der Gilaner niedergemacht. Alsbald schickte sich der Runenschmied Oglott Schimmerstein an, Runen auf eine Steintafel zu kritzeln und diese dann hochzuhalten. Als nun ein weiterer Stein auf das Regiment knallte, platze dieser kurzerhand und die spitzen und pfeilschnellen Splitter töteten viele der leichtgepanzerten Krieger der Menschen. Mauerguck selbst wurde zunehmend unruhig und seine Hofmagier fingen an, Feuerbälle zu schleudern und arkane Stürme zu beschwören. Es gab nun ein Kräftemessen zwischen den Hofmagiern und den Runenschmieden und die gewaltigen Energien ließen die Luft erzittern und wabern.

Doch da geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte. Eine weitere Zwergenstreitmacht betrat das Schlachtfeld, angeführt von einem Drachen!

Der Drache flog einmal quer über das Schlachtfeld und fackelte Zwerge und Gilaner gleichermaßen ab. Menschen und Zwerge erkannten die neue Gefahr und verbündeten sich kurzerhand um den neuen, gemeinsamen Feind zu bekämpfen. Doch durch den vorangegangenen Kampf geschwächt, drohten sie dennnoch zu verlieren. Die neu eingetroffenen Drachenkrieger waren ausgeruht und entschlossen. Die beste Chance lag darin, den Drachen selbst zu töten, der immer wieder seine Bahnen zog und tödliche Flammenwände entfachte. Die Magier und Runenschmieden wehrten seine Angriffe so gut es ging ab, aber der Drache schien über eine schier endlose Macht zu verfügen. Sein donnerndes Gelächter hallte durch das gesamte Tal. Bolgor Bebenstampfer forderte den Drachen zum Zweikampf auf, doch das Ungetüm reagierte gar nicht. Nun schlug Mauerguck’s große Stunde, denn er griff nach dem berühmten Speer von Acker, genannt „Blitz“, und schleuderte ihn in den Drachen hinein. Von elektrischen Schlägen gebeutelt, krachte der Drache auf den Boden und riss mehrere seiner eigenen Drachenkrieger mit ins Verderben.

Nun nam König Bolgor die Gelegenheit war, und forderte den Drachen erneut zum Zweikampf auf. Der Drache war noch lange nicht am Ende und „Blitz“ steckte immer noch in seinem Schuppenpanzer. „Komm nur her, kleiner Zwergenkönig! Ich werde dich in einem Stück verschlingen und deine lächerliche Armee in kleine Stückchen hacken und sie an die Harypien verfüttern!“, grölte der Drache nur.

Dies machte den König der Zwerge so wütend dass er mit Kampfgebrüll angriff und mit (für Zwerge ungewöhnlicher) Geschicklichkeit den scharfen Klauen des Drachen auswich. Es war, als würde eine Katze mit einer verletzen Maus spielen. Bolgor versuchte mehrmals den Drachen zu treffen, aber dieser wich immer im letzten Moment aus. „Machen wir dem ein Ende, Zwergenfurz!“, meinte der Drache bald und verschluckte den Zwergenkönig mit Haut und Bart.

Jurgen Mauerguck sah dies und entschloss sich den Speer von Acker zu opfern um den Drachen zu töten. „Blitz“ explodierte daraufhin im Leib des Drachen. Leblos fiel der Drache zu Boden und es dauerte nun nicht mehr lange bis auch seine Krieger das Weite suchten.

Bolgor Bebenstampfer selbst wurde aus dem toten Leib des Drachen geborgen. Er lebte noch und bedankte sich beim König von Acker. Gleichzeitig legten sie fest, die sinnlose Fehde zu beenden. Bolgor liess zudem einen neuen Speer für den König von Acker schmieden. Der Krieg war vorbei und König Mauerguck wurde ein enger Freund der Zwerge.


Fürstin Jene Falter erlitt ein ganz anderes Schicksal, nun da die Schlacht und der Krieg vorbei war, verlangten die Söldner nach Gold. Da sie aber nicht genügend Gold besaß um sie zu bezahlen, hängten sie sie kurzerhand auf und überfielen ihr Fürstentum.

Die Söldnerbanden übernahmen kurzfristig die Kontrolle bis Königin Nerla von Tarref beschloß sie zu vertreiben. Was ihr auch gelang. Doch dies ist eine andere Geschichte... ;)